Bayernliga-Luftgewehr-Schützen von Winterlust Staudheim müssen sich Bergheim geschlagen geben. Gegen Aufsteiger Wechingen kommt es dann zum großen Krimi. Von Franz Lindel

Am vergangenen Wochenende fiel in der Bayernliga der Luftgewehrschützen endlich der Startschuss zur neuen Saison. Für Winterlust Staudheim – mit dem gleichen Kader wie im vergangenen Jahr – ging es zum Auftakt nach Dießen am Ammersee. Dort warteten als Gegner die Schützen aus Bergheim und Wechingen.

Im Vorfeld wurde Bergheim als letztjähriger Dritter zum schwereren Kontrahenten eingestuft. Aber auch der Aufsteiger aus Wechingen mit dem ehemaligen Bundesliga-Schützen Groß durfte freilich nicht unterschätzt werden.

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Im Duell gegen Bergheim traf Sandra Specht an Position eins auf eine „alte Bekannte“: Katharina Schmaus (ehemals Strixner). Beide eröffneten die Saison mit 97 Ringen. Doch Specht brauchte lange, um im Kampf anzukommen. Während ihre Gegnerin in Serie zwei und drei gleich 98 und 99 Ringe vorlegte, konnte sie erst in Serie vier mit 99 Ringen mitreden. Dies genügte allerdings nicht und sie verlor mit 389:391. An „Zwei“ machte es ihr Mannschaftskollege Markus Dietmayr routinierter. Er ließ sich auch durch zwei Ringe Rückstand nach der ersten Serie nicht beeindrucken. Er schoss viermal 98 Ringe und holte den Ausgleichspunkt für Staudheim gegen die 390 Ringe seiner Widersacherin Sibille Gerstner.

Martina Lindel, an Position drei gestartet, verließ ihr Glück in der letzten Serie. Mit leichtem Vorteil ging sie in den vierten Durchgang. Durch eine ungewollte Schussabgabe beim Ablegen der Waffe schoss sie eine „Sieben“. Dadurch egalisierte sich ihr Vorteil und sie verlor gegen Pauline Strixner unglücklich mit 384:386.

Stefan Lindels Gegnerin Isabel Gerstner erwischte einen „Traumtag“. Mit außergewöhnlichen 392 Ringen (100 in der letzten Serie) setzte sie Lindel enorm unter Druck. Doch trotz gutem Konter mit ebenfalls 100 Ringen in der dritten Serie, genügten dann nochmals 98 Ringe nur, um mit 390 Ringen den Punkt an Bergheim abzugeben. Jürgen Herde haderte etwas mit dem Stand und Licht. Allerdings kam er mit 384 Ringen zu seinen Punktgewinn (sein Kontrahent Colin Müller schoss 370 Ringe).

Mit dieser knappen Niederlage im Schlepptau ging es dann gleich wieder an den Stand gegen den Aufsteiger Wechingen. Sandra Specht schoss auf „Eins“ nun befreit auf und holte somit folgerichtig den ersten Punkt für Staudheim (392:379). Der bereits am Vormittag sehr gut schießende Markus Dietmayr gab sich auch nachmittags keine Blöße. Allerdings kam auch sein Gegner auf 390 Holz, womit es ins Stechen ging.

Dieselbe Patt-Situation hatte auch Martina Lindel. Ihre Kontrahentin konnte dem Druck des Nachschießens nicht standhalten und schoss im letzten Schuss eine „Acht“. Dies genügte, um mit 386 Ringen ins Stechen zu müssen. Stefan Lindel auf „Vier“ machte es in der regulären Schießzeit mit seiner Gegnerin aus. Mit wiederum guten 389:383 Ringen holte er den zweiten Zähler für Staudheim.

Jürgen Herde setzten die Probleme vom Vormittag weiterhin zu. Vor allem Zielfehler durch die suboptimale Beleuchtung führten ihn nahe an seine Frustrationsgrenze. Er musste seinen Punkt mit 380:384 Ringe abgeben. Somit stand es 2:1 für Staudheim vor den beiden noch ausstehenden Stechen.

Zunächst musste Martina Lindel ran. In der Saisonvorbereitung absolvierte sie drei Stechschüsse in ihren Partien, die sie stets gewann. Doch dieses Mal sollte ihr das Glück nicht hold sein. Nach nur einem Schuss war klar: Ihre Widersacherin hatte mit 10:9 die Nase vorne. Somit fiel die Entscheidung im letzten direkten Duell. Nach dem Startsignal des Kampfrichters schoss Thomas Groß aus Wechingen relativ schnell eine „Zehn“. Nach kurzer Anspannung der Staudheimer Fans legte Dietmayr eine „Zehn“ nach. Im zweiten Stechschuss war es umgekehrt: Dietmayr schoss zuerst eine sensationelle 10,9. Das bekam sein Gegner mit und musste extrem kämpfen. Aber er gab sich ebenfalls keine Blöße und konterte mit einer „Zehn“. Nun war die Anspannung im Publikum greifbar. Falls der dritte Stechschuss wieder einen gleichen Ringwert ergeben sollte, würde ab dem vierten Schuss die Zehntelwertung zum Tragen kommen. Doch dazu kam es dann letztlich doch nicht. Während der Staudheimer erneut eine „Zehn“ schoss, brachte es sein Kontrahent nur auf eine „Neun“. Somit war die Begegnung zugunsten des Winterlust-Teams entschieden.

 

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