Souveräne Stechschusskünste sorgen für doppelte Freude
Am letzten Sonntag, 09. Februar, luden die Winterlust-Schützen zu sich in’s Schützenheim. Im fast überfüllten Staudheimer Schützenheim stand sich am vorletzten Schießtag der Oberbayernliga das „Who-is-who“ der Liga gegenüber. Tabellenplatz 1, 2 und 3 trafen im direkten Duell aufeinander.
Im Eröffnungskampf des Tages hatten es die Staudheimer um Stefan Lindel, aktuell auf Platz 3, gleich mit dem ungeschlagenen Tabellenführer aus Gundelsdorf zu tun.
Und als wäre dies nicht genug, mussten die Staudheimer auf ihre Position 2, Jessica Preckel, verzichten, die aktuell im Ausland weilt. Für sie kam die gerade pausierende Martina Lindel ins Spiel. Auf Position 1 schoss wie gewohnt Sandra Specht. Ihre Gegnerin aus Gundelsdorf schoss unglaublich schnell und war ca. 20 Schuss vor Specht mit ihrem Wettkampf zu Ende. Aber dies ließ Specht kalt. Sie spulte in gewohnt routinierter Art ihr Programm ab und verwies ihre Gegnerin mit 393 Ringen klar um 6 Ringe in die Schranken. Auf Position 2 aufgerückt, aufgrund des Fehlens von Preckel, schoss Jürgen Herde. Herde kam von Anfang an nicht in den Wettkampf und haderte mit Visierproblemen. Er unterlag schlussendlich deutlich um 11 Ringe gegen sehr gute 390 Ringe seines Gegners.
Nerven zum Zerreißen gespannt
Stefan Lindel auf Platz 3, ebenfalls aufgerückt, schoss anfänglich verhalten und leistete sich sogar eine 7 in den ersten beiden Serien. Konsequenz, 4 Ringe Rückstand zum Gegner. Doch dann drehte Lindel auf. Mit einer fehlerfreien 100er Serie verblüffte er seinen Gegner. Und mit 99 Ringen in der letzten Serie zwang er seinen Gegner mit 389 Ringen in den ungeliebten Stechschuss.
Auf Position 4 wurde Martina Lindel eingegliedert. Und sie zeigte, dass auch nach einem Jahr Pause, ihr Können nur ruht und nicht vergessen ist. Mit gewohnt schnellerem Schießrhythmus kam sie auf 382 Ringe. Identisch zu ihrer Gegnerin uns somit ebenfalls stechend um ihren Einzelpunkt. An Setzposition 5 kämpfte Simone Haschner leider vergeblich um ihren Einzelpunkt. Sie unterlag mit 380 Ringen denkbar knapp um einen Ring.Somit stand es vor den beiden Stechschüssen 2:1 für Gundelsdorf. Nachteil für Staudheim. Als erstes musste Martina Lindel, als schlechter platziertes Duell, ihren Stechschuss absolvieren. Im Wissen, dass ein Fehlschuss ihrerseits den kompletten Kampf zu Gunsten Gundelsdorf bedeuten würde.
2 min. Vorbereitungs- und dann 50s Schießzeit standen an. Wo noch vor ein paar Minuten Kuhglockengeläut und Holzratschen aus dem Publikum zu hören waren, war es nun mucksmäuschenstill.
3-2-1, laden zum Stechschuss lautete die Ansage des Moderators. Lindel lud, zielte und zog voll durch. Eine Zehn. Ihre Gegnerin war langsamer und konnte dem Druck nicht standhalten. Eine neun. Lindel glich zum 2:2 aus.
Nun hatte ihr Bruder Stefan Lindel die identische Herausforderung. Ein Fehlschuss seinerseits hätte den Etappensieg von Lindel M., in der Mannschaftssicht, zur Randnotiz werden lassen. Im Duell auf Platz 3 schoss Lindels Gegner etwas schneller. Er legte zügig eine Neun vor. Ohne dieses Wissen konzentrierte sich Lindel S. voll auf seine Scheibe und seinen individuellen Rhythmus. Und es gelang ihm der nahezu perfekte Schuss. Eine 10,8 leuchtete am Display auf als Lindel S. sein Gewehr ablegte.
Ein harter Kampf ging zu Ende, mit sehr glücklichen Siegern aus den Staudheimer Reihen.
Haschner legt einen drauf
Als Abschluss des Tages standen noch die Schützen aus Alberzell als Gegner für die Winterlust-Schützen auf dem Programm. Und auch hier sollte nochmal einiges an Spannung für die Zuschauer geboten werden. Specht hielt ihre Gegnerin in Schach und schoss etwas verhaltener als vormittags aber mehr als ausreichend mit 387 zu 383 zum 1:0 auf. Herde auf Position 2 steigerte sich im Vergleich zum Vorkampf aber trotz dessen unterlag er um 5 Ringe gegen 387 Ringe seiner Gegnerin. 1:1. Lindel auf Platz 3 legte ebenfalls nochmals eine Schippe drauf und schoss mit 390 Ringen sein Saisonbestergebnis. Damit distanzierte er seine Gegnerin um 16 Ringe mehr als deutlich. 2:1
Haschner orientierte sich nachmittags offensichtlich zu sehr an ihrem Gegner. Sie schoss identisch mit ihrem Alberzeller Gegner 379 Ringe und musste somit ins Stechen um die Mannschaftspunkte. Lehmeier Robert schoss nachmittags für die fehlende Jessica Preckel. Etwas der Nervosität geschuldet, da der Ligamodus mit Mann-gegen-Mann ziemlich neu für ihn ist, blieb er etwas hinter seinen Erwartungen zurück. Schlussendlich hat er knapp mit 368:372 verloren. Aber hoffentlich Erfahrung für zukünftige, bessere Ergebnisse in der Liga gewonnen.
2:2 – Nun musste wie vormittags ein Stechschuss über Sieg oder Niederlage entscheiden. Beide Kontrahenten wussten natürlich um die Brisanz und kämpften mit allen Mitteln um einen guten Ausgang. Am Ende hatte Haschner die besseren Mittel zur Verfügung. Sie gab nicht auf und besiegte mit 9:8 ihren Gegner im 41. Wettkampfschuss und holte somit den viel umjubelten Mannschaftssieg nach Staudheim.
Nun steht am 01. März das Saisonfinale in Gundelsdorf an. Wo die Gegner Bergheim und Unterstall auf die Staudheimer warten.